Vatikanstadt, 06 Juni, 2025 / 1:30 AM
Nach einem Telefonat mit Papst Leo XIV. und trotz der Friedensappelle setzt Wladimir Putin seine Angriffe auf die Ukraine fort, der Papst trifft Italiens Staatspräsident und die Kinderschutz-Kommission und es gibt Lob für die Vatikan-Diplomaten – dies alles und was sonst noch wichtig war im Vatikan hier im Wochenrückblick.
- Nach Telefonat mit dem Papst: Russische Angriffe auf Kiew
- Papst Leo trifft Staats- und Regierungschefs
- 700 Jahre Konzil von Nizäa: Tagung im Vatikan
- Papst trifft Kinderschutz-Kommission
- Lob für das Staatsekretariat
- Gebetsanliegen des Papstes für den Monat Juni
- VATICANO: Der erste Monat von Papst Leo XIV.
Nach Telefonat mit dem Papst: Russische Angriffe auf Kiew
Mindestens vier Menschen sind in der vergangenen Nacht in Kiew umgekommen, als Medienberichten zufolge mehrere Angriffswellen russischer Drohnen und Marschflugkörper die ukrainische Hauptstadt, sowie weitere Großstädte in der Westukraine trafen. Beobachter gehen von einem Vergeltungsschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus, nachdem der ukrainische Geheimdienst am vergangenen Wochenende in einer spektakulären Aktion mehrere russische Militärstützpunkte der russischen Luftwaffe angegriffen hatte.
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, schrieb unterdessen auf Telegram, dass neben den vier Toten in Kiew auch zwanzig weitere verletzte Personen zu beklagen sind. In weiten Teilen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst.
Die russischen Angriffe kommen knapp zwei Tage nachdem Papst Leo XIV. mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich am Telefon gesprochen hat. Wie CNA Deutsch berichtete, hatte der Pontifex den Präsidenten dazu aufgefordert, „eine Geste zu machen, die den Frieden fördern würde“. Der Kreml in Moskau wiederum hatte nach dem Telefonat verlautbaren lassen, Putin habe gegenüber dem Papst „sein Interesse an einer Befriedung mit politischen und diplomatischen Mitteln“ unterstrichen und betont, „dass es für eine endgültige, gerechte und umfassende Lösung der Krise notwendig sei, ihre Ursachen zu beseitigen“.
Papst Leo trifft Staats- und Regierungschefs
Währenddessen sucht Papst Leo XIV. weiterhin den Kontakt zu den Staats- und Regierungschefs. Am Freitagmorgen traf er sich mit Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella im Vatikan. Es ist das erste offizielle Treffen zwischen Papst Leo XIV. und dem Präsidenten. Auch Italiens Außenminister Antonio Tajani war beim Treffen dabei. Bei Gesprächen habe man die „guten bilateralen Beziehungen gewürdigt“, teilte das Presseamt des Heiligen Stuhls anschließend mit. Zudem habe man über „internationale Themen“ gesprochen, vor allem über die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten.
Für Freitagnachmittag ist ein Treffen mit Antonio Costa, dem Präsidenten des Europarats, geplant. Am Samstag, dem Vorabend des Pfingstfestes, steht um neun Uhr ein Treffen mit Javier Milei, dem Präsidenten von Argentinien, auf dem Programm.
1.700 Jahre Konzil von Nizäa: Tagung im Vatikan
Am Samstag endet in Rom eine internationale Tagung, die sich mit dem 1.700-jährigen Jubiläum des Konzils von Nizäa beschäftigt. Zu dem ökumenischen Treffen sind mehr als hundert Kirchenvertreter und Experten aus verschiedenen christlichen Traditionen angereist. Die Tagung wird vom Ökumene-Institut der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin (Angelicum) und der Internationalen orthodoxen theologischen Vereinigung (IOTA) organisiert. Schirmherr ist das Vatikan-Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen.
Papst Leo XIV. wird die Teilnehmer am Samstag, dem letzten Konferenztag, empfangen.
Papst trifft Kinderschutz-Kommission
Am Donnerstag hat sich Papst Leo XIV. mit Mitgliedern der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen getroffen. Dabei dankte der Papst der Kommission, die sich aus Laien, Geistlichen und Missbrauchsbetroffenen zusammensetzt, und unterstrich, dass es in der Kirche eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Missbrauch gebe.
Die Kommission wurde 2014 von Papst Franziskus ins Leben gerufen. In der Vergangenheit gab es auch immer wieder Kritik an der Arbeit des Gremiums, unter anderem vom deutschen Jesuiten-Pater Hans Zollner, der 2023 seine Arbeit als Mitglied bei der Kinderschutz-Kommission beendete (CNA Deutsch hat berichtet).
Lob für das Staatssekretariat
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Bei einem Treffen mit Vertretern des vatikanischen Staatssekretariats am vergangenen Donnerstag hat Papst Leo XIV. dem Dikasterium seinen Dank „für die Kompetenzen und die fast immer verborgene Arbeit“ ausgesprochen. Es war sein erstes Treffen mit der zentralen diplomatischen Abteilung des Heiligen Stuhls, folgte aber auf eine Begegnung mit den Angestellten und Mitarbeitern des Vatikans kurz nach seiner Wahl. Er betonte die Bedeutung der inneren Einheit und Transparenz und forderte die Mitarbeiter des Vatikans dazu auf, in „kollegialer Treue” zu handeln und die Mission der Kirche über alle persönlichen Interessen zu stellen.
Der Pontifex wörtlich: „Darum will ich Euch meine Nähe und vor allem meine lebhafte Dankbarkeit ausdrücken. Danke für die Kompetenzen, die Ihr der Kirche zur Verfügung stellt, für Eure fast immer verborgene Arbeit und für den Geist des Evangeliums, der sie inspiriert. Und gestattet mir, gerade aufgrund dieser Dankbarkeit, Euch eine Ermahnung zu geben, wobei ich mich auf den heiligen Paul VI. beziehe: Dieser Ort darf nicht durch Ehrgeiz oder Feindseligkeiten vergiftet werden; seid vielmehr eine echte Gemeinschaft des Glaubens und der Nächstenliebe, ‚Brüder und Söhne des Papstes‘, die sich großzügig für das Wohl der Kirche einsetzen.“
Gebetsanliegen des Papstes für den Monat Juni
Papst Leo XIV. führt die von Papst Franziskus begangene Tradition der monatlichen Video-Gebetsaufrufe fort. In seiner Videobotschaft vom 1. Juni lädt der Heilige Vater die Katholiken dazu ein, dafür zu beten, „dass die Welt im Mitgefühl wachse“. Angesichts der weltweiten Konflikte sei eine Umkehr zu Christus wesentlich, so der Papst: „Beten wir, dass jede und jeder von uns in der persönlichen Beziehung mit Jesus Trost findet und von Seinem Herzen das Mitgefühl für die Welt lernt.“
VATICANO: Der erste Monat von Papst Leo XIV.
Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Wochenende erscheint auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die neue Episode des wöchentlichen Nachrichtenmagazins VATICANO. In dieser Folge blicken die Kollegen von EWTN zurück auf den ersten Monat von Papst Leo XIV. auf dem Stuhl Petri und das „Jubiläum der Familien“ in Rom.
Die VATICANO-Folge von letzter Woche ist übrigens bereits online. Sie finden die ganze Folge hier:
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