Papst Leo mahnt bei Generalaudienz, nicht zu resignieren

Papst Leo XIV.
Daniel Ibáñez / EWTN News

Bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz hat Papst Leo XIV. über schwierige Situationen im Leben gesprochen und dabei eingeräumt: „Manchmal scheint es in der Tat sinnlos zu sein, weiter zu hoffen; wir resignieren und haben keine Lust mehr zu kämpfen.“

Um den Ausweg aus solchen Situationen zu zeigen, wandte sich der Pontifex der Heilung eines Gelähmten im fünften Kapitel des Johannes-Evangeliums zu. Konkret sei „eine Art ‚Krieg unter den Armen‘“ darüber entstanden, wer zu bestimmten Momenten zuerst in das heilige Wasser des Teiches Betesda gelangen würde.

„Jesus wendet sich speziell an einen Mann, der seit etwa 38 Jahren gelähmt ist“, erläuterte Leo. „Inzwischen hat er resigniert, weil er es nie schafft, in den Teich einzutauchen, wenn sich das Wasser bewegt. Was uns in der Tat lähmt, ist sehr oft die Enttäuschung. Wir fühlen uns entmutigt und laufen Gefahr, in Apathie zu verfallen.“

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Auf die Frage Jesu an den Mann, ob er geheilt werden wolle, antworte dieser, „dass, wenn er versucht, in den Teich zu gelangen, immer jemand vor ihm kommt“ und geheilt werde. „Dieser Mann drückt eine fatalistische Sicht des Lebens aus. Wir denken, dass uns Dinge passieren, weil wir kein Glück haben, weil das Schicksal gegen uns ist. Dieser Mann ist entmutigt. Er fühlt sich im Kampf des Lebens besiegt.“

In dieser Situation aber „hilft Jesus ihm zu entdecken, dass auch sein Leben in seiner Hand liegt“, fuhr der Papst fort. „Er lädt ihn ein, aufzustehen, sich aus seiner chronischen Situation zu erheben und seine Liege zu nehmen. Diese Liege darf nicht liegen gelassen oder weggeworfen werden: Sie steht für seine kranke Vergangenheit, für seine Geschichte. Bis zu diesem Moment hatte die Vergangenheit ihn blockiert; sie hatte ihn gezwungen, wie ein Toter zu liegen. Jetzt kann er diese Liege nehmen und sie tragen, wohin er will: Er kann entscheiden, was er aus seiner Geschichte machen will!“

Abschließend wandte sich Leo direkt an die Gläubigen und sagte: „Liebe Brüder und Schwestern, bitten wir den Herrn um die Gabe, zu verstehen, wo unser Leben festgefahren ist. Versuchen wir, unserem Wunsch nach Heilung eine Stimme zu geben. Und beten wir für alle, die sich wie gelähmt fühlen, die keinen Ausweg sehen. Bitten wir darum, wieder im Herzen Christi zu wohnen, welches das wahre Haus der Barmherzigkeit ist!“