Redaktion - Freitag, 6. Juni 2025, 9:00 Uhr.
„Glaubensformeln dürfen keine Leerformeln sein“, hat der Paderborner Erzbischof Udo Bentz gemahnt, „sondern es geht immer um Relevanz“. Bentz sprach mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe) über das Heilige Jahr 2025 und das 1.700 Jubiläum des ersten Konzils von Nizäa.
„Es geht doch immer ganz zentral um die Fragen nach Gottes Nähe in meinem Leben“, betonte er. „Nach der Ansprechbarkeit Gottes. Dass Jesus mit mir geht und im Geist in mir ist.“
„Wenn Jesus nicht Gott ist, dann ist er ein großer Lehrer“, so Bentz. „Aber er kann mich nicht retten. Und wenn das Weltall nicht von einer Macht regiert wird, die Liebe ist und damit Person, dann bin ich nur dem blinden Los einer Lottomaschine ausgesetzt. Solche Erfahrungen stehen ja im Hintergrund dieser großen und wichtigen Worte. Aber ich muss das aufschlüsseln in die Lebenswirklichkeit der Menschen heute.“
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Mit Blick auf das im Heiligen Jahr bedeutsame Thema der Umkehr räumte der Erzbischof von Paderborn ein, dass „die Beichte im breiten Bewusstsein der Gläubigen ein weithin vergessenes Sakrament“ sei. Dennoch erlebe er, „dass auch jüngere Menschen die Gelegenheit suchen, die Vergebung Gottes sakramental zugesprochen zu bekommen, auch wenn das keine großen Zahlen sind“.
„Dort, wo das Sakrament der Versöhnung regelmäßig angeboten, zum Thema gemacht, eingebunden in erfahrungsstarke liturgische Feiern und katechetisch gut begleitet wird, werden Menschen neugierig und suchen das Beichtsakrament“, betonte Bentz. „Ehrlicherweise muss man sagen: Das ist nicht die Regel. Aber es geht ja nicht um die Zahl, sondern darum, was wir den Menschen geben können.“
Grundsätzlich stellte er klar: „Das Beichtsakrament gehört mit in die Erneuerung unserer Kirche hinein. Dort, wo etwas neu werden soll, muss Altes abgegeben werden. Zum Neuanfang gehört auch immer Versöhnung mit Last und Schuld. Das Sakrament der Beichte muss eingebunden sein in eine Gesamtkultur der Versöhnung.“